"Alles Gescheite ist schon gedacht worden, man muss nur versuchen, es noch einmal zu denken."
Goethe
"Wer die Zeit trifft, dem gelingt es; wer die Zeit verfehlt, der kommt ins Verderben."
Liezi
MASS UND MITTE lädt Sie ein, Bekanntschaft mit einem der wertvollsten Schätze unserer Kultur zu machen. Lassen Sie sich bei einer der angebotenen Veranstaltungen von den unvergänglichen Weisheiten und der praktischen Philosophie des Altertums in Orient und Okzident anregen, über sich und Ihr Leben nachzudenken. Es ist unsere feste Überzeugung, dass Sie Ihr Leben durch nichts so sehr bereichern können wie durch eine kontinuierliche Beschäftigung mit den Quellen der Lebensweisheit. An ihrem Ursprung leuchten die Dinge am klarsten.
"Als sich der stoische Philosoph Zenon mit der Frage an das Orakel wandte, was er tun müsse, um auf die beste Weise sein Leben zu führen, da antwortete ihm der Gott: er soll die Berührung mit den Toten suchen. Er verstand die Antwort und begann die Schriften der alten Denker zu lesen.“
Hekaton
30. Kalenderwoche: Tapferkeit
Es gibt eine Art von Versenkung, die durch Glaube, Mut, Erinnerung, Sammlung und Weisheit erreicht wird.
Das Zitat ist ein Yoga-Sutra des Patañjali. Er unterscheidet drei Arten der tiefen Meditation („Versenkung”) durch Yoga: die durch logisches Denken und prüfende Überlegung (lat. meditor = nachdenken), die durch Übung und schließlich die im Zitat genannte. Diese scheint eine Art zu sein, die weniger durch klassische Meditation als vielmehr durch eine weise Lebensführung erreicht wird. Die altindischen Upanishaden, in denen viel vom Yoga die Rede ist, kennen eine „Zwei-Wege-Lehre”. Danach kann der Mensch Glück und Erfüllung entweder durch konsequenten Weltverzicht erreichen (wie die Yogis) oder durch ein Leben in der Gemeinschaft mit Beruf, Ehe und Familie, wenn man dabei der Philosophie und Lehre der Veden folgt (der „Vaterweg”). An diese Auffassung scheint das Zitat anzuknüpfen. Dogmatismus ist der antiken Weisheitslehre in Ost und West fremd. Es ist ein Ausdruck menschlicher Freiheit, dass jeder Einzelne aufgefordert ist, seinen eigenen Weg im Leben zu finden. Die Weisheitslehre gibt wesentliche Orientierung, gibt aber im Einzelnen Raum für eine eigenverantwortliche Lebensgestaltung. Welcher Weg zu wählen ist, hängt von der Zeit, den Umständen und der Individualität des Einzelnen ab.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.
Die "Worte der Weisheit" erscheinen seit über dreizehn Jahren jeden Morgen.
In unserem Philosophie-Podcast „Der Pudel und der Kern“ ist eine neue Folge #110 zu hören. Es geht um den "Kairos". So nannten die Griechen den "richtigen Augenblick" für Entscheidungen, Tun oder Unterlassen, eine wichtige Kategorie des gelingenden Lebens.
"Wer die Zeit trifft, dem gelingt es; wer die Zeit verfehlt, der kommt ins Verderben."
Liezi