Vorstellungen
Wer sich nichts vormacht, den kann man einen Weisen nennen.
So könnte man folgenden Ausspruch des Aristippos von Kyrene umschreiben, einem Schüler des Sokrates:
„Der Weise ist frei von Neid, Leidenschaft und Aberglauben: denn alles das ist eine Wirkung falscher Vorstellungen. Dagegen kann er in Trauer und Angst kommen: denn das beruht auf physischen Vorgängen.”
Aristippos hebt hervor, dass auch der Weise ein Mensch ist und negative Gefühle kennt. Auch er erlebt Trauer und Angst. Aber was Vernunft, Vorstellungen und richtige Lebensführung beeinflussen können wie etwa „Neid, Leidenschaft und Aberglauben”, das beeinflusst er erfolgreich, so dass solche Affekte in seiner Person nicht mehr entstehen. So erreicht er unter den Menschen den vielleicht höchsten Grad an erfülltem und glücklichem Leben. „Leidenschaft“ hatte in der Antike eine negative Bedeutung als eine Emotion, die uns der Selbststeuerungskräfte beraubt.
Es sei noch bemerkt, dass die Mehrzahl der antiken Philosophen meinten, allen voran Epikur, dass auch die Angst zu denjenigen Affekten gehöre, die Folge falscher Vorstellungen sind und die wir daher überwinden können, diejenigen „Ängste“ ausgenommen, die uns vor plötzlich auftauchenden objektiven Gefahren warnen. Diese können überlebenswichtig sein.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.