Vorstellungen
Gott ist alles recht, nur den Menschen nicht.
So könnte ein Zitat des griechischen Philosophen Heraklit (6./5. Jh. v. Chr.) wiedergegeben werden. Man nannte ihn den Dunklen, weil seine knappen Aussprüche schwer verständlich waren und viele Deutungen erlaubten. Sein Einfluss auf die Philosophie ist bis heute außerordentlich groß. Das Zitat lautet vollständig:
„Für Gott ist alles schön und gut und recht; nur die Menschen sind der Meinung, das eine sei recht, das andere unrecht.”
Für „Gott” können wir hier auch sagen „Natur” oder „Kosmos”. Es sind nicht die Welt, die Umstände, die Anderen, die uns Probleme machen, sondern unsere Meinungen und Vorstellungen von ihnen und der darauf beruhende Umgang mit ihnen. Wir können in allem etwas Gutes finden, Chancen und Möglichkeiten, Herausforderungen, Aufgaben und Prüfungen, sei es auch nur, dass wir uns im geduldigen Ertragen von etwas Leidvollem üben. Vielleicht steckt ja auch im Leiden etwas Sinnvolles, worauf der Psychologe und Ausschwitz-Überlebende Victor E. Frankl oder der vietnamesische Buddhist Thich Nhat Hanh immer wieder hingewiesen haben: „Man kann jede Tragödie in einen Triumpf verwandeln“, sagte Frankl.
Bevor der Philosoph an dem Schrecken in der Welt verzweifelt, denkt er daran, dass die Harmonie des Kosmos nicht gestört wird, wenn Lebewesen auf einem von unendlich vielen Planeten einer Galaxie in einem Universum von unendlich vielen Galaxien, nicht imstande sind, unter sich in Frieden zu leben oder gar den Planeten zerstören.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.