Tapferkeit
Lerne, tapfer das Schicksal zu ertragen.
Das ist eine Quintessenz folgender bemerkenswerter Stelle bei dem griechischen Dichter Archilochos (7. Jh. v. Chr.). Er gilt als einer der ersten griechischen Lyriker.
„Herz, mein Herz, zerwühlt von Schmerzen, die kein Mittel mehr dir bannt,
Raff' dich und steh dem Schicksal, stemm‘ entgegen ihm die Brust,
Dicht vor deiner Feinde Tücken pflanze dich gepanzert auf!
Wenn du Sieg gewonnen, jauchze nicht vor aller Welt es aus,
Und verlorst du, winsle nicht zu Haus und wirf dich in den Staub!
Weder freu dich in der Freude, noch zergräme dich im Leid
übermäßig und vergiss nicht, welchen Takt das Leben hält!”
Ein Aufruf, den Anfeindungen und Widrigkeiten des Lebens tapfer entgegenzutreten und extreme Gefühle wie „himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt“ zu meiden. Demokrit, der derselben Meinung war, wird später zur Begründung sagen, dass eine Seele, die von heftigen Gefühlen hin- und hergerissen wird, weder gefestigt noch ruhig oder wohlgemut ist. Um die innere Ruhe zu bewahren, empfiehlt Archilochos, dass man sich immer wieder bewusst machen soll, dass sich im Lauf des Lebens Freude und Leid notwendig abwechseln. „Erkenn‘ den Rhythmus, der im Menschenleben herrscht”, lautet eine andere Übersetzung der letzten Zeile. „Feind” kann in einem weiten Sinn verstanden werden als alles Innere und Äußere, was ein friedliches und glückliches Leben bedroht.
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