Philosophie
Denn von Natur, mein Freund, liegt in seiner Seele ein gewisser philosophischer Zug.
Was Platon hier über den Redner Isokrates sagt (nicht zu verwechseln mit seinem Lehrer Sokrates), gilt für jeden Menschen. So dürfte Platon dies auch gemeint haben. Wir alle streben nach einem ganzheitlichen Verständnis von uns selbst und der Welt, nach Kohärenz, Konsistenz und innerer Stimmigkeit unseres Weltverstehens, nach Zusammenhang in unserem Denken, Wollen, Fühlen und Handeln, kurz: nach einem philosophischen Standpunkt, der größere Zusammenhänge schafft und überblickt. Sokrates beschließt den Dialog, aus dem das Zitat stammt, mit folgenden bedeutungsvollen Sätzen, die nicht direkt etwas mit dem Vorstehenden zu tun haben:
„Lieber Pan du, und alle ihr anderen Gottheiten dieser Stätte, möchtet ihr mir verleihen schön zu werden im Innern; und dass all mein äußerer Besitz den inneren Eigenschaften nicht widerstreitet. Reich möge mir dünken, wer weise ist. An Goldes Last möge mir soviel zuteilwerden als nur eben der Verständige zu heben und zu tragen vermöchte. Bedürfen wir sonst noch einer Sache, mein Phaidros? Für mich ist damit ein volles Maß erbeten. (Phaidros): Schließe mich ein in dein Gebet. Denn gemeinsam ist was Freunden gehört.“
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