Philosophie
Der Philosoph fragt nach der Ganzheit und nach dem, was dem Menschen eigentümlich ist.
So können wir Platons Verständnis der Philosophie zusammenfassen, wenn er den Sokrates sagen lässt:
„Wir wollen denn also, scheint es, da es dir recht ist, über die echten Philosophen sprechen. Sie kennen von Jugend auf nicht den Weg zum Markt und wissen nicht, wo Gericht oder Rathaus oder sonst eine Behörde der Stadt ist ... Der Philosoph weiß von alldem nicht einmal, dass er es nicht weiß. Denn er hält sich nicht fern davon, weil es für fein gilt, sondern wirklich ist nur sein Körper in der Stadt und zu Haus; sein Geist aber, dem dies alles klein und nichtig ist, verachtet das; der fliegt, wie Pindar sagt, über die Erde hin (Vogelperspektive) und vermißt ihre Flächen (von veremessen), und über den Himmel hinaus und treibt Astronomie und forscht überall nach allem Wesen der Dinge in seiner Ganzheit, ohne sich auf die Dinge in der Nähe niederzulassen. ... Aber was der Mensch ist, und was seinem Wesen eigentümlich ist, im Tun und Leiden, danach fragt er und das zu erforschen bemüht er sich.“
Der Philosoph kümmert sich nach Platon wenig um materielle Güter und die weltlichen Geschäfte, sondern versucht, sich selbst und das Ganze, das Allgemeine und Bleibende in allem, zu verstehen. Wegen dieser philosophischen Sicht auf die Dinge, die von der Sichtweise der Mehrzahl der Menschen abweicht, bezeichnet Platon den Philosophen an anderer Stelle ironisch als „verrückt“, sprich: herausgerückt aus der Denkweise der Masse. Im Leben ist es sehr hilfreich, immer wieder die Perspektive auf die Dinge zu ändern.
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