Natur - naturgemäßes Leben
Selbsterkenntnis ist die Erkenntnis der in uns wirkenden Natur und führt zur Seelenruhe.
Das ist der Sinn folgender Stelle bei Cicero, die im Wesentlichen auf ältere Auffassungen griechischer Philosophen zurückgeht:
„Wenn er (der Weise) dies (die Naturerscheinungen) bedenkt und Tag und Nacht überlegt, dann entsteht jene vom delphischen Gotte befohlene Erkenntnis, dass der Geist sich selbst erkennt, sich mit dem göttlichen Geiste verbunden fühlt und dadurch von unerschöpflicher Freude erfüllt wird. Der Gedanke an die Kraft und Natur der Götter entflammt den Wunsch, ihre Ewigkeit nachzuahmen; der Mensch lässt sich nicht in die Kürze des Lebens einengen, wenn er die Ursachen der Dinge sieht, wie die eine an die andere angepasst und mit Notwendigkeit verknüpft ist und die seit ewiger Zeit dahinfließen und noch für alle Ewigkeit von der Vernunft und dem Geist regiert werden. … Wenn man dies anschaut und betrachtet oder besser alle Teile und Gestade rundum überblickt, mit welcher Ruhe der Seele wiederum erwägt man dann das Menschliche und näher Liegende!“
Für die Stoiker war die Philosophie vor allem die Erkenntnis der „göttlichen (ewigen, natürlichen) und menschlichen Dinge“ und die dadurch bedingte geistige Teilhabe an der Ewigkeit der Natur. Sie führt zu Seelenruhe (Seelenfrieden), worin die Stoiker das höchste menschenmögliche Glück sahen. Das „Erkenne dich selbst!“, auf das im ersten Teil des Zitats angespielt wird („vom delphischen Gotte befohlene Erkenntnis“), war in der Eingangshalle des Apollontempels in Delphi eingraviert.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.