Musik
Der Musiker erreicht keine Harmonie der Töne, wenn sich seine Seele nicht im Einklang mit sich selbst befindet.
In einem klassischen Buch über den Bushido, den Ehrenkodex der Samurai, lesen wir über die musikalische Ausbildung der Mädchen aus Samurai-Familien Folgendes:
„ … die Musik sollte die Mußestunden ihrer Väter und späterer Gatten verschönern. Man unterrichtete sie also nicht um der Technik willen, sondern um der Kunst an sich. Das eigentliche Ziel war die Reinigung des Herzens und man nahm an, dass keine Harmonie der Töne erreicht werden könne, wenn nicht die Seele der Spielerin sich im Einklang mit sich selbst befände. Maßgebend ist auch hier die Idee, die schon die Ausbildung der jungen Samurai-Männer bestimmte, dass künstlerisches Talent stets dem moralischen Wert der Person (Weisheit) dienen soll. Also verlangte man ausreichend Tanzmusik, um dem Leben Mut und Glanz zu verleihen, niemals jedoch, um auf diesem Weg … Extravaganz zu befördern.“
Die patriarchalische Haltung, die in den ersten Sätzen durchklingt, ist kultur-historisch bedingt. Jede Epoche, auch unsere gegenwärtige, hat Eigenheiten, die in den Folgeepochen als falsch, rückständig und überholt angesehen werden. Für den Ausdruck „dem moralischen Wert der Person dienen“ könnten wir auch sagen: der „Bildung der Persönlichkeit dienen“. Die Wechselwirkung und innere Verwandtschaft von Ästhetik und Ethik war auch in der klassischen Philosophie der Griechen ein wichtiges Thema. Die „gute Seele“ war auch die „schöne Seele“ und umgekehrt.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.