Mitmenschlichkeit
Besitzen wir nicht von Natur so etwas wie Treue, Liebe, Hilfsbereitschaft und Geduld gegeneinander?
Diese rhetorische Frage stammt von dem ehemaligen Sklaven und späteren Philosophielehrer Epiktet. Kurz darauf gibt er einen beherzigenswerten Ratschlag im Umgang mit anderen Menschen:
„Ein böser Nachbar? Doch nur sich selbst; aber mir ein guter! Übt er mich doch in der Gelassenheit und Nachgiebigkeit. Ein schlechter Vater? Doch nur sich selbst, aber mir zum Heil! Das ist der Zauberstab des Hermes: ‚Berühre damit, was du willst, und es wird zu Gold!’ Nein, aber bring mir, was du willst, und ich werde es zum Guten zu wenden wissen.“
Der „Zauberstab des Hermes“, von dem Epiktet spricht, sind die eigenen Vorstellungen, das eigene Denken und Bewerten. Nicht die Dinge, Ereignisse oder Menschen sind schlecht, sondern wir machen sie mit unseren Vorstellungen und Bewertungen dazu (ob zu Recht, mag hier dahingestellt bleiben). Diese Bewertungen rufen bei uns Gefühle hervor, schlechte rufen negative und belastende Gefühle, gute oder neutrale rufen positive, jedenfalls keine belastenden Gefühle hervor. Durch eine Veränderung unserer Vorstellungen und einem Wechsel der Perspektive auf eine Sache, ein Ereignis oder einen Menschen, können wir unsere Gefühle steuern. Ganz in diesem Sinne sagte Konfuzius einmal, der Weise verstehe, Unglück in Glück zu verwandeln. Und an anderer Stelle heißt es: Was er strikt ablehnte, waren Vorurteile.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.