Leiden - Leidenschaften
Der Erleuchtete kennt nicht Tod, nicht Krankheit, nicht Leiden.
Das ist der Sinn der folgenden Stelle aus den altindischen Upanishaden:
„Der Schauende schaut nicht den Tod,
Nicht Krankheit und nicht Ungemach;
Das All nur schaut der Schauende,
Das All durchdringt er allerwärts.”
Der Schauende ist der, dem die Erkenntnis über das Wesen des Menschen und der Welt aufgegangen ist, der die Identität der eigenen Seele (Atman) mit der Weltseele (Brahman) erfahren hat. Er ist der Erleuchtete, der Weise. Alles Äußere berührt seine Seele nicht mehr, ist ihm unwirklich geworden im Verhältnis zu dem, was er in sich erfahren hat, ist bloßer Schein und Trug, „Maya”. Die Seele hat, so die indische Lehre, aufgehört zu leiden und zu erleiden. Sie ist zum teilnahmslosen Betrachter geworden und schaut entzückt auf das ewig sich drehende Rad des Lebens. Tatsächlich ist die weise Lebensführung häufig als ein Weg beschrieben worden, auf dem wir immer weniger haben, immer weniger wollen, immer weniger bedürfen, immer weniger anhaften und festhalten, dafür aber immer mehr innere Freude und Glück am bloßen Sein und Schauen erleben, immer mehr im Hier und Jetzt aufgehen.
__________________________________________________________
Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.