Leiden - Leidenschaften
Leiden entsteht, wenn die Harmonie des naturgemäßen Zustands im Körper gestört wird.
In einem platonischen Dialog sagt Sokrates:
„Ich behaupte also, dass, wenn die Harmonie in den lebendigen Wesen sich auflöst, mit diesem Zeitpunkt eine Auflösung des naturgemäßen Zustandes und der Beginn von Schmerzen sich einstellt. ... Fügt sie sich aber wieder zusammen und kehrt sie wieder in ihren naturgemäßen Zustand zurück, dann entsteht, wie wir behaupten müssen, Lust.”
Diese Aussage galt gleichermaßen für den Körper wie für die Seele. Der Arzt Hippokrates war der Ansicht, dass die Gesundheit in einem ausgewogenen Verhältnis der vier Körpersäfte bestehe. Platon übertrug diese Vorstellung auf die Seele, unter der er die Gesamtheit von Kräften, Trieben, Begierden, Affekten, Prägungen und Gefühlen verstand. Einige von ihnen stehen untereinander in einem Spannungsverhältnis, bekämpfen sich bisweilen gegenseitig und streiten über die Herrschaft des Ganzen. Er nannte die Seele daher auch ein „vielköpfiges Ungeheuer”. Es gehe darum, diese Kräfte „untereinander und mit sich selbst befreundet zu machen”, d. h. sie in Einklang zu bringen. Dies führe zu innerer Ausgeglichenheit und Seelenruhe, die identisch sind mit seelischer Gesundheit, der Freiheit von Schmerz und Leid und dem Glück des Menschen.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.