Leiden - Leidenschaften
Das Erleichtern des Leidens muss man aus der Kraft des Leidens heraus meistern.
Der Ausspruch stammt von dem japanischen Philosophen und Neokonfuzianer Miura Baien. In dem Ausspruch „Erleichtern des Leidens“ hätte der griechische Philosoph Epikur das Programm seiner Weisheitslehre und praktischen Philosophie ausgesprochen gesehen. Wer weder körperlich noch seelisch leidet, meinte er, der sei am Ziel seines Weges, denn dann stelle sich eine glückliche und zufriedene Grundstimmung von selbst ein. Unter seelischem Leiden verstanden die antiken Denker jede Beeinträchtigung des Wohlbefindens wie Ärger, Zorn, Sorgen, Ängste, Neid, Eifersucht, Gier, Überforderung, Entfremdung usw. Das Interessante an dem zitierten Ausspruch ist, dass wir in dem Leiden selbst die Kraft suchen sollten, es zu überwinden. Dieser Gedanke geht zurück auf die Lehre Buddhas und steht im Zentrum der Philosophie des vietnamesischen Mönchs Thich Nhat Hanh. Häufig spricht dieser davon, dass wir das Leid „annehmen“, „akzeptieren“ oder „in den Arm nehmen“ sollten. Nur so können wir lernen, mit ihm umzugehen und es zu überwinden. Es gilt, die negative Energie, die im Leiden steckt, aufzunehmen und in eine positive Energie zu verwandeln. Etwas misslingt? Nimm es zum Anlass zu lernen und zu wachsen und es beim nächsten Mal besser zu machen. „Die Lotosblüte wächst und gedeiht aus dem Schlamm heraus“, pflegte er zu sagen.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.