Zhuangzi
Was einem zufällt, soll man nicht ablehnen, was einen verlässt, nicht festhalten.
Bei Zhuangzi lesen wir:
„Jemand fragte einen Minister, der dreimal entlassen und wieder eingestellt wurde, wie es kommt, dass ruhig der Atem durch Eure Nase geht? Wie macht Ihr’s nur, dass Ihr also Euer Herz in der Hand habt? ... Ich hielt nur dafür, antwortete er, dass man, was einem zufällt, nicht ablehnen, und was einen verlässt, nicht festhalten soll. Ich bin der Meinung, dass was wir bekommen oder verlieren, nicht unser eigentliches Ich sei. Darum bin ich nicht traurig. Das ist alles …“
Wer in sich ruht und an sich selbst, seiner Lebendigkeit, Wachheit, Geistigkeit und Emotionalität sein Genügen findet, wer sich nicht in die Abhängigkeit von äußeren Dingen, Gütern und Verhältnissen begibt, der erntet Lebensfreude. Wie in der altindischen Philosophie wird in dem Zitat das Anhaften an äußeren Dingen als Identifizierung unseres Ichs mit diesen Dingen aufgefasst. Wir verwechseln Besitz, Stand, Beruf, gesellschaftliches Ansehen und äußere Ziele, also das gesamte Beziehungsgeflecht unseres Alltags mit unserem tieferen Selbst, dem inneren Kern und der Wurzel der eigenen Persönlichkeit. Das geschieht dann, wenn wir in uns keine „Geborgenheit im Innern“ finden, keine „innere Burg“ aufbauen, pflegen und schützen, die uns von allem Äußeren unabhängig macht und uns Kraft, Ruhe und Selbstvertrauen gibt.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.