Wille
Ich habe heute die Willensregung, die sich auf das Leben richtet, entlassen.
In den überlieferten Reden des Buddhas heißt es:
„So wurde heute, Ânanda (Schüler des Buddha), an dem Grabmal des Câpâla (unklar, was oder wer hier gemeint ist) durch den Vollendeten bewusst und besonnen jene Willensregung, die sich auf das Leben richtet, entlassen.“
Ein Großteil der buddhistischen und altindischen Weisheitslehre beruht auf der Annahme, dass es das Beste sei, jeden Willen, der auf Weltliches gerichtet ist, zu überwinden und aufzugeben. Denn ihm zu folgen führe zu Leiden. Wenn im sonstigen antiken Denken diese Auffassung in ihrer Radikalität auch selten geteilt wurde, so bestritt doch niemand, dass es vor allem der auf Äußeres gerichtete Wille ist, der den Menschen immer wieder in Leid verstrickt. Durch das rechte Maß unseres Wollens und den Verzicht darauf, unser Wollen unbedingt und verbissen durchsetzen zu wollen, können wir das Maß unseres Leidens erheblich lindern. Deshalb war die Selbstgenügsamkeit und die Konzentration auf das, was ganz in unserer Hand liegt, ein in der praktischen Philosophie der Antike allgemein anerkanntes Lebensziel.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.