Weisheiten aus dem Vorderen Orient
„Nur Geister, Getier! Während ich den Menschen, den wirklichen, wünsche!“
Der persische Dichter Rumi schreibt dieses harte Worte einem Scheich zu, der einst um seine Stadt schritt, eine Leuchte in der Hand, und sich mit den zitierten Worten über den Zustand seines Volks beklagte.
Aristoteles bemerkte einmal, dass Weisheiten sehr alt seien, dann in Vergessenheit gerieten und immer wieder neu entdeckt würden. So wird auch das Wort Rumis schon von dem griechischen Philosophen Diogenes ausgesagt, der mehr als eintausend Jahre vor Rumi lebte. 600 Jahre nach Rumi aber nahm es Nietzsche in seinem „Zarathustra“ wieder auf.
Wenn wir hoch vom Menschen denken und ihm alle wünschenswerten Eigenschaften zuschreiben wie Gelassenheit und innere Ausgeglichenheit, Authentizität und Wahrhaftigkeit, Milde, Güte und Zugewandtheit, Empathie und Großzügigkeit, Freiheit von Ängsten und Sorgen, von Zorn, Hass, Neid, Eifersucht, Habgier und Überheblichkeit – dann wird es schwer, im tatsächlichen Leben einen solchen Menschen zu finden. Er scheint sich auf der Welt – wie Seneca einmal sagte – wie der Vogel Phönix nur alle fünfhundert Jahre zu zeigen. Das sollte uns aber nicht daran hindern, auf unserem Lebensweg diesem Ideal nachzustreben und zu versuchen, ihm jeden Tag ein bisschen näher zu kommen, denn das heißt: mit unserem Leben ein bisschen glücklicher und zufriedener zu werden.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.