Weisheiten aus dem Vorderen Orient
Hast in den Garten dieser Welt du deinen Fuß gesetzt,
dann sitze, wie‘s die Rose tut, auch lächelnd nah dem Stachel!
Ganz in der Bildsprache der persisch-arabischen Tradition stehen diese Verse des Urdu-Dichter Atish (gest. 1847). Dem Leiden in der Welt können wir nicht entgehen. Das mag dem weltabgewandten Yogi, dem Heiligen oder vollendeten Weisen gelingen. Wer aber dieses Leben wählt, sagte Platon, der wählt Vergehen und Wandel, der wählt den Wechsel von Glück und Unglück, die fest miteinander verknüpft zu sein scheinen. Das eine führt das andere stets im Gepäck. Es ist aber möglich, mit dem Wandel des Schicksals innerlich Frieden zu schließen und die Welt und die Menschen anzunehmen, wie sie sind. Wem das gelingt, der bewahrt sich eine heitere Grundstimmung, auch wenn die Wellen um ihn herum hoch aufbrausen. Dann gleicht unser Gemüt einer Rose, die nah am Stachel duftend und herrlich aufblüht. Wir sagen Ja zum Leben sagen – trotz allem!
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.