Vernunft
Vernunft beherrscht die Handlungen des Weisen.
Das ist der Sinn folgender Stelle aus der Bhagavadgita:
„Doch wer von Hass und Liebe frei
Betrachtet diese Sinnenwelt,
der kommt zu stiller Heiterkeit,
Wenn Selbstzucht seinen Weg erhellt,
Wem stille Ruhe ward zuteil,
Den fechten keine Leiden an,
Und überlegene Vernunft
Beherrscht bei seinem Tun ihn dann.“
So spiritualistisch und kontemplativ die alte indische Philosophie auch war, sie wusste um den Wert und die Kraft der Vernunft, d. h. der Fähigkeit, das Leben aus der inneren Ruhe einer zentrierten und gereiften Persönlichkeit heraus zu beherrschen, zu lenken und zu gestalten. Das kommt in den letzten vier Zeilen deutlich zum Ausdruck. Ohne Einsicht in die „wahren Werte“, in Schein, Hohlheit und Irrtum, ohne eine auf diese Einsicht aufbauende Selbstdisziplin und Selbstkultivierung werden wir schwerlich Fortschritte machen in der anspruchsvollen Kunst des guten Lebens. Mit „Liebe“ ist hier so etwas ungezügelte Leidenschaft gemeint.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.