Vernunft
Dem Zufall den Mut, dem Gesetz die Natur, der Leidenschaft die Vernunft entgegensetzen.
Der Ausspruch stammt von dem Philosophen Diogenes von Sinope. Er war Mitbegründer der sogenannten kynischen Schule, einer der zahlreichen philosophischen Schulen, die sich auf Sokrates und seine Philosophie als Vor- und Leitbild beriefen. Diogenes richtete sich gegen zweifelhafte Konventionen (Natur gegen Gesetz), weil er sah, dass sie nicht mehr von den richtigen Werten und von innerer Kraft getragen war. Die klassische Zeit der attischen Hochkultur war vorüber, der innere und äußere Zerfall war schon fortgeschritten. Weisheiten aber behalten auch in solchen Zeiten ihre Gültigkeit und erleben gerade in Krisen eine Renaissance. So auch der von Diogenes ausgesprochene Grundsatz, dass ungezügelte Leidenschaften und die zur Maßlosigkeit neigenden Begierden schädlich sind und der Leitung durch vernünftiges Überlegen und Abwägen bedürfen. Nur die Vernunft erkennt das rechte Maß und vermag es, Seelenkräfte, die Schaden hervorrufen können, im Zaum zu halten, wenn ihr dabei Selbstbeherrschung und Konsequenz, Mut und Entschlossenheit zur Seite stehen. Mit „Zufall“ meint Diogenes das Schicksal, auf das man keinen Einfluss hat.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.