Verdinglichung
Wer viel besitzt, darf sich von seinem Besitz nicht zum Ding machen lassen.
Das ist der Sinn folgender Stelle bei dem chinesischen Philosophen Zhuangzi:
„Wer ein Land besitzt, besitzt ein gewaltiges Ding. Der Besitzer eines so gewaltigen Dinges jedoch darf sich nicht von den Dingen zum Ding machen lassen. Lässt er sich nicht zum Ding machen, so vermag er jedes Ding nach seiner Dinglichkeit Ding sein zu lassen.“
Das antike Weisheitsdenken in Ost und West hat stets davor gewarnt, dass wir uns an unseren Besitz klammern, was häufig bei denen vorkommt, die viel haben. Dies führe dazu, dass wir uns über den Besitz definieren. Die Seele nimmt die Farbe von dem an, was im Denken herrscht. Herrscht das „Mein“, identifizieren wir uns immer mehr mit unserem Besitz und verlieren an innerer Unabhängigkeit und Lebendigkeit. Wir drohen, selbst zu einem Ding zu werden, meint Zhuangzi. Der letzte Satz des Zitats bezeichnet die Fähigkeit, die Welt im Kleinen wie im Großen so sein zu lassen, wie sie ist, ohne sie nach seinen Vorstellungen umgestalten, festlegen oder besitzen zu wollen oder sich durch sie besitzen zu lassen. Wir nennen diese Fähigkeit Gelassenheit.
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