Selbstgenügsamkeit
Das Ergebnis der Selbstgenügsamkeit ist zufriedene Heiterkeit.
So jedenfalls lässt sich ein Kommentar von Richard Wilhelm, dem Übersetzer und guten Kenner der altchinesischen Philosophie, zu einer Aussage zum 58. Zeichen aus dem uralten „Buch der Wandlungen“ (I Ging, Yijing) zusammenfassen. Das Zeichen heißt „Dui“ und bedeutet das Heitere, der See. In dem knappen Urteil zu diesem Zeichen heißt es im Yijing: „Das Heitere. Gelingen. Günstig ist Beharrlichkeit.“ Der unterste Teil dieses sechsgliedrigen Zeichens ist eine durchgezogene Linie. Sie bedeutet: „Zufriedene Heiterkeit.“ Wilhelm interpretiert dieses Zeichen wie folgt:
„Eine stille, wortlose, in sich gesammelte Freude, die nichts von außen begehrt und mit allem zufrieden ist, bleibt frei von allen egoistischen Zu- und Abneigungen. In dieser Freiheit liegt das Heil, denn sie birgt die ruhige Sicherheit des in sich gefestigten Herzens.“
Wir haben hier eine treffende Beschreibung der Selbstgenügsamkeit und ihrer Wirkung auf unser Wohlbefinden. Von vielen Richtungen des antiken Weisheitsdenkens wurde ein solcher Zustand mit Glück gleichgesetzt und als ein Ideal der Lebensführung angesehen.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.