Selbsterkenntnis
Wer sein tiefstes Selbst erkennt, der bleibt völlig ungebunden von den Dingen der Welt.
Der indische Philosoph Shankara schreibt:
„Wer den Âtman (Selbst) erkannt hat, identifiziert sich nicht mehr mit seinem Körper. Er ruht in ihm wie in einem Gefährt. Wenn man ihn mit Bequemlichkeiten und Reichtümern versieht, freut er sich an ihnen und spielt mit ihnen wie ein Kind. Er trägt kein äußeres Zeichen eines Heiligen und bleibt völlig ungebunden von den Dingen der Welt.“
Nach einer bedeutenden Richtung der antiken indischen Philosophie besitzt jeder Mensch einen Persönlichkeitskern, der sein „eigentliches Selbst“ ausmacht und ihn mit der Weltseele verbindet, dem Sein (Brahman). Dieser Kern ist identisch mit dem Göttlichen. Erkennt er ihn, wird alles Äußerliche einschließlich seines eigenen Körpers für ihn bedeutungslos. Der Weg dorthin führt über die Selbsterkenntnis. Auch wenn keiner von uns ein Heiliger wird und den von Shankara beschriebenen Erleuchtungszustand erreicht, so bringt uns jeder Zugewinn an Selbsterkenntnis einem solchen Zustand näher, oder, was dasselbe ist, dem Wohlbefinden und der Zufriedenheit mit dem Leben. Wir erlangen zunehmend Seelenfrieden, Unabhängigkeit von allem Äußeren und ruhen in der Geborgenheit im eigenen Innern. Aus dieser Geborgenheit schöpfen wir Ruhe, Kraft und Selbstvertrauen, um im Äußeren zu bestehen und erfolgreich unseren Weg in der Welt zu gehen.
_________________________________________________________________________
Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.