Sammlung
Sammlung kann in jedem Tun gefunden werden, etwa in der Kunst des Bogenschießens.
Das dürfte der Sinn folgender Stelle bei dem chinesischen Philosophen Liezi (Li Dsi, Lieh-tzu, ca. 5. Jh. v. Chr.) sein:
„Gleichgewicht ist das höchste Weltgesetz ... Ich hörte meinen verstorbenen Vater von der Geschicklichkeit des Pu Dsu Dsi im Schießen reden. Er benützte einen schwachen Bogen und befestigte den Pfeil an einer dünnen Leine und benützte den Wind, um ihn zu treiben. Damit holte er zwei Kraniche aus den höchsten Wolkenregionen herunter, weil sein Sinnen gesammelt war und die Bewegung der Hände dem Gleichmaß der Kräfte sich anpasste.”
Liezi war Daoist, eine der Hauptströmungen des altchinesischen Denkens, die auf den legendären Laotse zurückgeht. Aus der Verbindung des Daoismus mit dem Buddhismus entstand später der Zen-Buddhismus, der in Japan als eine Meditationspraxis noch heute die Kunst des Bogenschießens aber auch viele andere Formen der inneren Sammlung kennt. Seine Philosophie kann auch so verstanden werden, dass wir in jeder alltäglichen Verrichtung uns sammeln und meditieren können, wenn wir sie achtsam und konzentriert vollziehen.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.