Pflicht
Pflicht bedeutet Verzicht.
Das ist der Sinn folgender Stelle aus der Bhagavadgita:
„Wer vorgeschrieb'nes Werk vollzieht
Ganz ohne Hang und nur aus Pflicht,
Der übt, weil er nicht Lohn erstrebt,
Den 'wesenhaften' Werk-Verzicht.
Der weise 'wesenhafte' Mensch
Auch unerwünschtes Werk nicht scheut
Und frei von Zweifel, frei von Hang,
Am Angenehmen sich nicht freut.
Kein Sterblicher vermag jemals
Das Handeln aufzugeben ganz,
Doch wer aufgibt den Wunsch nach Lohn,
Der strahlt in des Verzichtes Glanz.“
Mit dem „Angenehmen“ ist hier bloße Lustbefriedigung und oberflächliches Vergnügen gemeint, das eher zu leidvoller Reue führt als zu tieferer Freude, die aus innerer Erfüllung herrührt. Auf ersteres sollen wir verzichten, wenn wir das zweite erlangen wollen: tiefe nachhaltige Freude. Wer weiser werden, sich persönlich entwickeln und zufriedener leben möchte, der muss sich ein wenig Mühe geben und manchmal einen Preis dafür bezahlen. Der Preis ist in der Regel Entsagung, ein Verzicht auf kurzlebiges, oberflächliches, leeres Vergnügen, das nicht tiefer berührt. Das hören wir nicht gerne, ist aber nicht zu vermeiden.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.