Pflicht
Vollbringe darum zwar ein Werk, doch hänge an demselben nicht.
Der Ausspruch findet sich in Variationen gleich mehrfach in der altindischen Bhagavadgita. Hier lautet er vollständig:
„Ans Dasein bindet jedes Tun,
Das nicht geschieht aus Opferpflicht;
Vollbringe darum zwar ein Werk,
Doch hänge an demselben nicht.“
In der ersten Zeile wird festgestellt, dass jede Handlung uns in Weltliches verstrickt und eine gewisse Abhängigkeit herstellt. Dass diese nicht zu groß wird, darauf sollten wir achten, denn – nach Auffassung der alten Inder – war nur das Geistige, Spirituelle, der Kern des eigenen Selbst, der Atman, wie sie das Göttliche in der eigenen Seele nannten, real. Das Äußere war ihnen nur „Maja“ (Schein, Trugbild), das Leid und Unglück bringt, wenn man sich allzusehr in es verstrickt. Wir heben die Abhängigkeit auf, indem wir zwar tun, was unserer Bestimmung entspricht (Pflicht), aber keinen größeren Wert darauf legen, ob wir die damit verfolgten äußeren Ziele auch tatsächlich erreichen werden. In dem Tun selbst sollen wir unser Glück finden, nicht in dem Erreichen der damit bezweckten Ziele, was nicht mehr in unserer Hand liegt.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.