Messkunst
Unser Glück hängt von der Messkunst ab.
Das war die Auffassung Platons, wenn er den Sokrates sagen lässt:
„ … worin würde dann das Heil unseres Lebens zu finden sein? In der Messkunst oder in dem Einflusse des Scheines? Oder würde nicht der letztere uns irreführen und bewirken, dass wir oft dieselben Gegenstände von oberst zu unterst kehren (das Wichtige für unwichtig halten) und unser Tun und unsere Wahl des Großen und Kleinen (des Guten und Schlechten) bereuten, die Messkunst dagegen dieses Trugbild zunichte machen und durch Offenbarung des Wahren (Guten, Schönen, Wohltuenden) unsere Seele bei dem Wahren erhalten und so ihr Ruhe und unserem Leben Heil bringen? Würden nicht die Menschen zugeben, dass in diesem Falle die Messkunst unsere Wohlfahrt begründe, oder würden Sie dasselbe in irgendeiner andern Kunst suchen wollen?“
Es geht darum, den wahren Wert unserer Wünsche und Bedürfnisse, unserer Bestrebungen und Ziele, unserer Tätigkeiten und Untätigkeiten, der Dinge, Verhältnisse und Menschen um uns herum für unser Wohlbefinden zu ermessen. Was tut uns wirklich und nachhaltig gut? Was bringt uns nur kurzfristigen Lustgewinn, zieht aber dann leidvolle, negative Folgen nach sich und wird am Ende teuer bezahlt? Wer nicht nach dem ersten äußeren Anschein urteilt, sondern unter Beachtung der Folgen den wahren Wert eine Sache erkennt und in allem das rechte Maß trifft, der genießt ohne Reue. Das gelingende Leben beruht daher, so Platon/Sokrates, auf einer „Messkunst“.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.