Messkunst
Überlege sorglich das Ende gleich zu Beginn.
Diesen Satz finden wir in dem „Buch der Dokumente“, einer kanonischen Schrift der alten Chinesen. Aus dem antiken Griechenland ist uns von Solon ein nahezu gleich lautender Ausspruch überliefert: „Siehe auf das Ende!“ Bei allem, was wir tun, geht es der „Messkunst“ - wie bei aller Weisheit - um Nachhaltigkeit: Was tut uns auf Dauer gut? Wie haben wir zu leben, um uns langfristig wohlzufühlen? Was sind die jeweiligen Folgen unseres Tuns. Cicero, der zahlreiche philosophische Schriften und Gedanken der Griechen ins Lateinische übersetzte, wies einmal darauf hin, dass man Weisheit auch mit „providentia“ übersetzen könnte (tatsächlich übersetzte er es dann mit sapientia). Providentia (Vorhersehung) leite sich her von dem Verb „providere“, das „vorhersehen“ bedeutet. Weisheit ist die Kunst, die Folgen des eigenen Denkens, Tuns und Wollens vorherzusehen und das zu denken, zu tun und zu wollen, was unter Berücksichtigung der Folgen zu einem erfüllten, gelingenden Leben und zu dauerhaftem Wohlbefinden führt. Kurzfristige Lustbefriedigung, die man später bereut, soll man meiden.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.