Kunst
Was ein Dichter, des Gottes voll, in heiliger Begeisterung niederschreibt, das ist sicherlich schön.
Der Ausspruch stammt von dem griechischen Philosophen Demokrit. Die Griechen waren der Meinung, aus dem Dichter spreche der Gott, wie aus der Pythia, der weissagenden Priesterin des Orakels von Delphi. Der Dichter befinde sich beim Dichten in einem besonderen Seelenzustand, in dem er das Zeitlose, Transzendente und Wahre erfasse und im gelungenen, treffenden, „schönen“ Ausdruck wiedergebe. Apollon, der Gott der Musen, war auch der „weithin treffende“ Gott, nämlich die Wahrheit treffende. Der Dichter ist entrückt aus allem Weltlichen, aus dem Alltag, den Denk- und Verhaltensgewohnheiten. In seinem Enthusiasmus rührt er an die Welt der ewigen Wahrheiten. Von seinem griechischen Wortstamm her bedeutet „Enthusiasmus“: von Gott erfüllt, beseelt, besessen sein. Im Osten nannten sie diesen Zustand „Erleuchtung“ oder „Erwachen“. Der Erleuchtete erkennt das Ewige und sieht, was ist. Hier berühren sich Kunst und Weisheit. Auch die Kunst macht, dass wir feinfühliger und bewusster sehen, hören, tasten und erleben und uns damit dem Wahren annähern.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.