Gewohnheit
Was einer macht, zu dem wird er.
Der Ausspruch stammt von Aristoteles. An anderer Stelle beschreibt er einen ähnlichen Sachverhalt mit den Worten: „Denn was wir tun müssen, nachdem wir es gelernt haben, das lernen wir, indem wir es tun.“ Er bezeichnet damit ein wichtiges Prinzip der Persönlichkeitsentwicklung. Für die Aneignung von Lebensweisheit und die Kunst des Lebens reicht nicht bloß ein rein intellektuelles Lernen. Unser Wissen um die rechte Lebensführung ruht sich gerne im Kopf aus und geht der Umsetzung im täglichen Leben aus dem Weg. Wollen wir dieses Wissen nutzen, so müssen wir es praktizieren und üben, bis es zu einer festen Gewohnheit geworden ist, wie regelmäßiger Sport.
Und umgekehrt: Wir sind, was wir tun. Wir sind unsere Gewohnheiten. Deshalb soll Sokrates es abgelehnt haben, den Beruf seines Vaters zu übernehmen. Der war Steinmetz. Sokrates fürchtete aber, zu Stein zu werden, wenn er diesen Beruf lange ausübe. Dagegen war er stolz darauf, den Beruf seiner Mutter – im übertragenen Sinne – geerbt zu haben. Sie war Hebamme. Er verstand nämlich sein Tun als eine Art Geburtshilfe für die Weisheit. Mit seinem ständigen Fragen und Forschen wollte er seine Mitbürger dahin bringen, dass ihnen das Richtige bewusst wird, das nach seiner Meinung unbewusst in ihrem Innern verborgen liege.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.