Gewohnheit
Ein Steuermann wird weder in einem großen noch in einem kleinen Schiff seekrank; wer aber das Schifffahren nicht gewohnt ist, in beiden.
Der Ausspruch stammt von Ariston von Chios, einem Schüler des griechischen Philosophen Zenon, der die bedeutende stoische Philosophenschule gründete. Weiter heißt es im Text:
„So lässt sich der Weise weder vom Reichtum noch von der Armut aus der Fassung bringen, der Ungebildete dagegen von beidem.“
Wir sollten uns mental auf den Wechsel der Lebenssituation vorbereiten („gewöhnen“), um gewappnet zu sein und nicht „seekrank“ zu werden, wenn sich die Lebensumstände ändern oder es einmal nicht so läuft, wie wir es erhofft haben. Wenn es uns beispielsweise ökonomisch gut geht, sollten wir uns vorstellen, wie es wäre, wenn wir weniger hätten. Dann ist es hilfreich, sich an Zeiten zu erinnern, in denen wir tatsächlich weniger hatten, etwa während der Ausbildung oder dem Studium: Waren wir damals unglücklicher? Epikur und der sehr wohlhabende Seneca empfahlen, von Zeit zu Zeit einige Tage völlig kärglich zu leben und zu essen, um zu erfahren, dass wir auch mit Wenigem und ohne Üppigkeit leben und uns glücklich fühlen können. Seneca soll diese Übung regelmäßig praktiziert haben.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.