Gerechtigkeit
Weinend wandert das Recht durch Städte.
Das Zitat ist eine frühe Äußerung über die Gerechtigkeit aus dem archaischen Griechenland. Sie stammt von dem Dichterphilosophen Hesiod (um 700 v. Chr.). Es lautet im Zusammenhang:
„Weinend wandert das Recht durch Städte und mancherlei Stätten,
Dicht in Nebel gehüllt, und bringt den Menschen Verderben…“
Das Recht wird überall missachtet. Deshalb ist die Göttin des Rechts (Dike, Gerechtigkeit) traurig. Unerkannt geht sie durch die Stätten der Menschheit und stellt das Recht wieder her, indem sie jede Verletzung der Gerechtigkeit ahndet. Es war eine weit verbreitete Auffassung im Weisheitsdenken der Antike in West und Ost, dass der Mensch sich selbst am meisten schadet, wenn er die Gerechtigkeit verletzt. Denn ein ungerechtes Handeln gegenüber anderen führt stets auch zur Schädigung der eigenen Seele. Irgendwann rächt es sich. Dike kommt und bringt Verderben. Die alten Inder hatten eine ähnliche Vorstellung, das karmische Gesetz, wonach alles Handeln seine Wirkung und Folgen hat: „Jeder von uns ist der Schöpfer seines Schicksals“ (Vivekananda).
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.