Mass und Mitte


Weisheiten aus dem Neuen Testament
Wenn aber dein Auge krank ist, dann wird dein ganzer Körper finster sein. Wenn nun das Licht in dir Finsternis ist, wie groß muss dann die Finsternis sein!
Wie alle Weisheitslehren der Antike sieht auch Jesus von Nazareth in der Unwissenheit die Hauptursache für unsere Schwierigkeiten, das Leben zu meistern. Weil wir es nicht erkennen, folgen wir unkritisch so manchen Denk-, Wollens- und Verhaltensmustern, nehmen Haltungen und Einstellungen an, vertreten Werte und Ansichten, die uns nicht guttun und uns auf Dauer schädigen. Ebenso wie viele andere Weise des Altertums sah Jesus in den durch Unkenntnis hervorgerufenen Affekten wie Angst, Sorgen, Zorn, Ärger, Wut, Gier, Neid, Eifersucht, Unausgeglichenheit, Überforderung und Habgier „Seelenkrankheiten“. Die innere Finsternis, das Nichtwissen von dem, was uns guttut oder auf Dauer schädigt, macht uns blind und orientierungslos. Wir sehen nicht, dass die Ursache unserer Affekte und Leiden wir selbst sind. Wenn wir aber schon die Ursache nicht erkennen, können wir nicht zu einer nachhaltigen Heilung gelangen. Wir kurieren allenfalls die Symptome. Daher sind kritische Selbsteinschätzung, kontinuierliche Selbsterforschung und achtsames Wahrnehmen der eigenen Gefühle zentral für ein gelingendes Leben. Freilich gilt auch hier, das rechte Maß zu wahren und über das Bemühen um Selbsterkenntnis das spontane und unbefangene Leben nicht zu vergessen.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.