Mass und Mitte


Vergänglichkeit
Gilgamesch, wohin läufst du? Unsterbliches Leben wirst du nicht finden.
Das sumerische Gilgamesch-Epos zählt zu den ältesten Epen der Weltliteratur und entstand wahrscheinlich bereits im 3. Jts. v. Chr. Schon seinerzeit haben die Weisen die Menschen ermahnt, sich daran zu gewöhnen, dass alles vergänglich ist:
„Gilgamesch, wohin läufst du? Das Leben, das du suchst (das unsterbliche), wirst du nicht finden. Als die Götter die Menschen schufen, bestimmten sie den Tod für die Menschen, das Leben behielten sie für sich selbst. Drum, Gilgamesch - iß und trink, fülle dir deinen Leib, Tag und Nacht freue dich nur! Mache doch jeden Tag dir ein Freudenfest! Freue dich Tag und Nacht bei Harfen, Flöten und Tanz! ... Sieh froh die Kinder an, die deine Hand erfassen! Freue dich in den Armen der Frau!“
Hier klingt ein Gedanke an, auf den im späteren Weisheitsdenken immer wieder hingewiesen wird: Es ist die Vergänglichkeit, um derentwillen wir jeden Augenblick des Lebens dankbar genießen sollen, ja ihn überhaupt erst genießen können. Nur weil die Dinge vergänglich sind, haben wir Freude an ihnen, wenn sie da sind. Ewigkeit und grenzenlose Verfügbarkeit machen jeden Genuss fade.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.