Realisiere das Selbst, das leuchtende Ziel des Lebens!

Für die alten Inder gab es hinter all den Masken und Prägungen des „Ego“ einen Persönlichkeitskern, der das eigentliche Wesen des Menschen ausmache. Sie nannten es das „Selbst“. Dieses Selbst sollte nicht bloß erkannt, sondern „realisiert“ werden. Dies bedeutete für sie eine Transformation der gesamten Persönlichkeit im Denken, Wollen und Handeln. Diese Transformation war ihnen das Lebensziel des Menschen, seine eigentliche Bestimmung, das Telos. In den Upanishaden, den ältesten philosophischen Texten der Inder, heißt es:

„Es gibt nur einen einzigen Weg, das Selbst zu kennen,
und der besteht darin, dass du es selbst realisierst.
Die Unwissenden meinen, dass das Selbst vom Verstand
erkannt werden kann, aber die Erleuchteten
wissen, dass es jenseits der Dualität
von Erkenner und Erkanntem ist. …
Realisiere das Selbst, das leuchtende Ziel des Lebens!
Tust du dies nicht, dann herrscht nur Dunkelheit.“

Die Transformation ist kein rationaler Erkenntnisakt, eher die Abkehr und Überwindung intellektueller Erkenntnis. Es ist eine tiefe körperlich-spirituelle Erfahrung, die mit einer grundlegenden Bewusstseinsänderung verbunden ist. Sie geht weiter und ergreift den ganzen Menschen einschließlich seiner Emotionen, Empfindungen und dem Unbewussten. Sie überwindet jedes unterscheidende Denken („Dualismus von Erkennen und Erkannten“), so dass es gleichzeitig eine Alleins-Erfahrung ist. Welt und Kosmos sind in uns – wir sind Welt und Kosmos: tat tvam asi (das bist Du!).

_____________________________________________________________

Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.