Mass und Mitte


Seneca
Es genügt, jeden Tag etwas von seinen Fehlern zu verbessern.
Seneca war einer der ersten Humanisten. Er hatte die Einsicht verinnerlicht und nahm sie ernst, dass kein Mensch frei von Schwächen und Fehlern ist. Dies solle man bei sich selbst wie bei anderen stets in Rechnung stellen und nicht strenger sein, als die Natur es ist. Man sei der ganzen Welt Verzeihung schuldig, sagte er. Als Maxime für ein gelingendes Leben aber forderte er bei aller Nachsicht, es nicht bei der Erkenntnis der Fehler zu belassen, sondern kontinuierlich an ihnen zu arbeiten, um sie zu überwinden oder doch ihre schädlichen Wirkungen einzudämmen:
„Ich bin kein Weiser, und … ich werde es auch nicht werden. Verlange also nicht von mir, dass ich den Besten gleich sei, sondern nur, dass ich besser sei als die Schlechten. Es ist mir genug, wenn ich Tag für Tag meine Fehler um etwas herabmindere und mir über meine Verirrungen Vorhaltungen machen.“
Freilich gilt es hier, das rechte Maß zu wahren und nicht in Selbstzerfleischung zu verfallen. Man kann auch mit heiterer, geduldiger und verständnisvoller Haltung seine Defizite abbauen oder reduzieren. Wir sollten uns lieben, aber selbstkritisch.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fü