Mass und Mitte


Glück
Gerade das Allzumenschliche ermöglicht es uns, Freude empfinden zu können.
Bei dem chinesischen Philosophen Zhuangzi lesen wir:
„Dass wir gerade in menschlicher Gestalt geformt sind, ist Grund zur Freude; dass aber diese menschliche Gestalt tausend Wandlungen durchmacht, ohne jemals ans Ende zu kommen, das ist unermessliche Seligkeit.“
Zhuangzi will damit wohl sagen, dass gerade das Komplexe, Fragile, Mangelhafte und in sich Widersprüchliche der menschlichen Natur der Grund dafür sind, dass wir Glück, ja „unermessliche Seligkeit“ empfinden können. In diesem Sinne sprachen die alten Griechen vom „Neid der Götter“ auf die Menschen, denn die Unsterblichen können das Glück der Sterblichen nicht haben. Zhuangzi erkannte, dass Wandel, Vergänglichkeit und Tod die Bedingung der Möglichkeit für höchstes menschliches Glück sind. In den Wechselfällen des Schicksals, in denen Glück und Unglück immer wieder ineinander umschlagen, ist es hilfreich, den Gedanken des Wandels so zu verinnerlichen, dass er ein fester Bestandteil unseres Welt- und Selbstverständnisses wird. In der Bereitschaft zu Wandel und Tod vollendet sich der Mensch (Cicero). Diese Haltung kann uns dabei helfen, leidvolle Lebensphasen und Ereignisse leichter zu tragen. Denn auch diese vergehen und haben ein Ende.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.