Mass und Mitte


Begierden
Wer seine Begierden beherrscht, beherrscht die Dinge.
In der ägyptischen „Lehre des Ptahhotep“ (um 2350 v. Chr.) lesen wir:
„Wer nicht den Begehrlichkeiten seines
Leibes gehorcht,
beherrscht die Dinge ...
Aber das Herz eines, der seinem Leib gehorcht, geht in die Irre …
sein Herz wird kahl (öde, leer) und sein Gesicht niedergeschlagen
unter dem, was das Herz gegen ihn getan hat.“
Im alten Ägypten war das Herz Sitz sowohl der Gedanken wie der Emotionen. Es war auch das Organ, das die Lebensführung eines Menschen bestimmt. Der Text besagt, dass wir entweder Sklaven oder Herren unserer „Begehrlichkeiten“, d.h. unserer Begierden, Leidenschaften und Triebe sind. Leiten wir unsere Begierden, so leiten wir auch unser Leben, was hier gleichgesetzt wird mit „die Dinge beherrschen“. Dagegen wird ein Mensch, der zügellos seinen Trieben folgt, am Ende innerlich öde und leer. Es geht nicht um die Unterdrückung unserer körperlichen Bedürfnisse und Impulse, sondern darum, schädliche Effekte ungebremster Begierden auf Körper und Seele auszuschließen. Erst die bewusste Zügelung und Lenkung unserer Begierden lässt uns ein selbstgewähltes Leben führen und macht uns innerlich reich und erfüllt, schafft innere Stärke und Selbstvertrauen.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.