Mass und Mitte


Begierden
Ein kostbares Gut ist es, nur das zu begehren, was man braucht.
Von dem griechischen Philosophen Menedemos von Eretria ist folgender Ausspruch überliefert:
„Auf die Äußerung eines Knaben, dass es das größte Gut sei, alles zu bekommen, was man begehrt, soll er geantwortet haben: Aber ein noch viel größeres, nur das zu begehren, was man braucht.“
Wir sollen darauf verzichten, viele äußere Güter anzuhäufen, aber dafür bestrebt sein, innerlich reich zu werden an Gütern, die uns auf Dauer mehr Freude machen, etwa unsere Werte, Anschauungen, Haltungen und die Stimmigkeit und Zufriedenheit mit uns selbst und unserem Leben. Die Denker der Antike sahen das Ziel darin, sich selbst genug zu sein. Die moderne Glückforschung hat herausgefunden, dass sich unser Glücksempfinden ab einem bestimmten Grad an Besitz durch noch mehr Besitz nicht mehr erhöht. Dieser Grad ist keineswegs sehr hoch anzusetzen, für uns Durchschnittsmenschen aber wahrscheinlich höher als der des Epikur: „Nicht dürsten, nicht hungern, nicht frieren, dann könnte ich es mit dem Glück der Götter aufnehmen“, oder der des Konfuzius: „Auch dann noch würde ich Freude empfinden, wenn ich nur groben Reis als Kost, Wasser als Trunk und den gekrümmten Arm als Kissen hätte.“
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.