Mass und Mitte


Begierden
Das Bessere seh ich und will es, aber dem Schlechteren folg ich.
Bei dem römischen Dichter Ovid lesen wir:
„Es rät die Begierde zum einen, doch die Vernunft zum andern! Das Bessere seh ich und will es, aber dem Schlechteren folg ich.“
Eines unserer Grundübel ist, dass wir vieles verstehen und einsehen, aber nicht danach handeln. Es ist ein Irrtum oder nur die halbe Wahrheit, wenn wir glauben, wir seien vernunftgesteuerte Wesen. Im Cockpit unserer Lebensführung sitzen noch andere Piloten und steuern kräftig mit, ohne dass wir dies bemerken. Weisheit ist, diese Kopiloten zu erkennen, als ein Teil der Crew zu akzeptieren, sie zu verstehen, Einfluss auf sie zu nehmen oder sie nach Möglichkeit zu beherrschen. Letzteres käme dem Ideal einer freien, eigenverantwortlichen Lebensführung gleich. Wir leben unser Leben, weil wir es in jedem Moment nach unseren eigenen Werten, Haltungen, Anschauungen und Zielen lenken und leiten. Das heißt nicht, dass wir das Leben „beherrschen“ und keinerlei Überraschungen ausgesetzt wären. Das Leben lässt sich nicht beherrschen. Aber wir reagieren darauf im vollkommenen Einvernehmen mit uns selbst. Denn wir beherrschen uns.
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Nutzen Sie die täglichen "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.